Stadthäuser Lübeck

Offener Ideenwettbewerb 2015

 

Der städtebauliche Rahmenplan für das Gründungsviertel wird als Ergänzungsstrategie für die Ergänzung im Sinne einer Abstraktion des verloren gegangenen Stadtgefüges verstanden. Dachform, Parzellenbreite, First- und Traufhöhe sind dabei zielführend ausgewählte Vorgaben, durch die das Quartier als abstrahierte Kreidestrichzeichnung des historischen Gefüges erscheint.

 

Beim Entwurf der einzelnen Häuser wird das Prinzip der Abstraktion auf einer weiteren Ebene angewandt. Das historische Lübecker Kaufmannshaus gilt dabei als vollständiges Gesamtbild, aus dem die neuen Häuser durch Wegnahme von Eigenschaften entstehen. Räumliche Themen wie die Diele, die eingestellten Einbauten und die gewendelte Treppe werden in abstrakter Form aufgenommen: In eine steinerne Hülle fügt sich eine einfache hölzerne Struktur, bestehend aus Decken, Stützen und länglich orientierten Volumen. Das hölzerne ‚Innenleben’ gliedert die Räume und nimmt Erschließungs- und Nebenräume in sich auf.

 

In der Fassadengestaltung wird die Abstraktion auf einer dritten Ebene vervollständigt. Einige Merkmale der historischen Fassaden finden sich hier erneut wieder. Durch das Abwiegen und Dosieren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden gestalten sich die neuen, benachbarten Häuser als variiertes aber eindeutig zusammengehörendes Ensemble.