Busbahnhof Remscheid

Nichtoffener Realisierungswettbewerb 2017

2. Preis

 

Drei längliche Dächer überdecken den Trubel auf dem Busbahnhof und säumen den Stadtplatz. An Regentagen bieten sie wirksamen Schutz auf jedem Bussteig beim Ein-, Aus- oder Umsteigen. Die geknickte Form der Dächer spiegelt die Sägezähne der Bussteige wieder. Die Stützen stehen aufgereiht in Vierergruppen und rhythmisieren den Raum unterhalb des Dachs. Die frei auskragenden Dächer werden aus Flachstahl gefertigt. Ihre architektonische Gestalt wird geprägt von den schlanken Rippen in der Dachuntersicht, die in einem weichen Bogen in die kreuzförmigen Stützen übergehen.

Für den Windschutz wurde das klassische Thema des Paravents aufgenommen und neu interpretiert. Die Faltwände stehen als leichte Konstruktionen frei zwischen den Stützen und bieten durch ihre geknickte Form vom Fußgängerstrom abgetrennte und vom Wind geschützte Sitzecken.

 

Die Räume im Betriebsgebäude werden um einem dreieckigen Erschließungskern angeordnet. Der Wartepavillon mit Serviceeinrichtungen im Erdgeschoss und die Leitstelle im Obergeschoss orientieren sich mit weitem Blick zu den Bussteigen und zur westlichen ZOB-Zufahrt. Eine eigenständige Architektursprache betont den Charakter eines freistehenden Pavillons. Das Gebäude wurde als Massivbau konzipiert. In der Fassade wechseln sich großzügige Glasflächen mit gewalzten Strukturblechen ab. Eine vorgesetzte, filigrane Stahlstruktur funktioniert sowohl als gegen Regen schützendes Vordach, als fester Sonnenschutz und als umlaufender Balkon im Obergeschoss. Für die Fensterprofile, den Sonnenschutz und den Stahlrahmen wurden leicht unterschiedliche Farbnuancen gewählt um die Tiefe der Fassade zu betonen. Das Material und die Farben bringen das Gebäude in Einklang mit den drei Dächern des Busbahnhofs.

 

Freiraumplanung: Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin

Verkehrsplanung: Freie Planungsgruppe Berlin